22.05.2017
Nach den Schauern in der Nacht, begann der Tag trocken. Auf dem Campingplatz benötigte man für die Dusche 20 Pence, damit warmes Wasser aus der Brause kam. Also nochmal zurück zu dem Auto. Mein Frühstück danach war schnell gemacht und ich kam zeitig vom Campingplatz weg.

Mein nächstes Ziel war Loch Awe. Dazu musste ich die A85 und ab Crianlarich die A82 fahren. Bei Tyndrum folgte ich wieder der A85. Ich wollte nicht den ganzen See abfahren, da er eine Länge von 37 km hat. Im Norden des Loch Awe liegt aber Kilchurn Castle, das ich mir anschauen wollte. Ungefähr 200m hinter dem Abzweig der A819 Richtung Inveraray geht links von der A85 ein Weg zu einem nicht beschilderten Parkplatz.

Von hier kann man die Burg zu Fuß erreichen. Man sollte nicht über die Gleise der Bahn laufen. Es gibt von hier einen beschilderten Fußweg, der unter der Bahn hindurchführt.
Nach ca. 800m erreicht man die Burg, die auf einer Halbinsel des Loch Awe liegt. Sie wurde um 1420 als Wohnturm errichtet und über 250 Jahre erweitert. Erbauer und Besitzer in dieser Zeit war der Clan der Campbells von Glenorchy. Diese versuchten vergeblich die Burg zu verkaufen, nachdem sie ihren Stammsitz verlegt hatten. Als ein Blitz die Burg 1760 traf und schwer beschädigte, wurde sie aufgegeben.
Die Besichtigung der Burganlage ist kostenlos und das Leben in und um die Burg ist auf mehreren Hinweistafeln erklärt. Die Pflege der Burganlage hat Historic Scotland übernommen.
Wer möchte, kann die A85 nochmals zurückfahren und auf die A819 Richtung Inverraray fahren. Hier gibt es einen Parkplatz, von dem man bis an das Seeufer laufen kann und die Burg von einer anderen Perspektive ansehen kann. Achtung, der Weg ist sehr matschig.

Etwa 3km nach dem Parkplatz der Burg befindet sich an der A85 die Saint Conan’s Kirk, die direkt am Loch Awe liegt. Es ist eine kleine Kirche der Church of Scotland und wurde von 1881 bis 1886 von Walter Douglas Campbell erbaut, Angeblich um seiner Mutter den weiten Weg zur nächsten Kirche zu ersparen. Ab 1907 wurde der Bau von Campell erweitert. Nach dessen Tod übernahm 1914 seine Schwester diese Aufgabe . Nachdem diese 1927 starb, wurden die Arbeiten im Auftrag 1930 fertiggestellt.

In der Robert the Bruce Kapelle der Kirche ist ein Knochenfragment zu sehen, das angeblich von dem schottischen König stammt. Auf jeden Fall sollte man sich die Kirche auch von der Seeseite aus ansehen.
Ab hier folgt die A85 dem Ufer des Loch Awe noch etwa 2km und führt an einem Seitenarm entlang, der in den River Awe übergeht. Hier liegt das Cruachan Visitor Centre, das für Interessierte Informationen zu dem Wasserkraftwerk liefert, das hier errichtet wurde. Es werden Führungen angeboten und ein kleines Cafe ist angeschlossen. Ich habe es mir nicht angesehen, aber die Bewertungen bei Google sind durchweg possitiv, besonders von Familien mit Kindern.

Ich folgte der A85, die dann auf den Loch Etive trifft. Bei Connel erreichte ich dann auf die Strecke, die ich schon 2016 in Richtung Fort William gefahren war. Heute wollte ich aber noch Dunstaffnage Castle besuchen, das ich letztes Jahr übersehen hatte. Es liegt bei Dunbeg, nördlich von Oban. Als ich bei dem Schloss ankam, setzte leider immer mehr Regen ein. Ich wollte nicht bei Regen in der Burganlage rumlaufen und dafür noch Geld ausgeben. So machte ich nur Fotos von außen und von der nahe gelegenen Kapelle. Dann fuhr ich weiter Richtung Norden. Das Wetter wurde immer schlechter.
Ich war auch letztes Jahr die Strecke von Oban nach Fort William gefahren, allerdings bei besserem Wetter. An der Strecke, bei Appin im Loch Laich, liegt Castle Stalker. Ich hatte es letztes Jahr nur mit einem Teleobjektiv fotografiert und wollte diesmal näher ran. Wahrscheinlich muss man an dem Cafe ‚Castle Stalker View‘ halten und an den Loch laufen oder auf die Halbinsel Richtung Port Appin fahren. Allerdings machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Ich wartete noch ungefähr eine Stunde, aber der Regen wurde nur heftiger und es kam noch ein kräftiger Wind dazu. Also fuhr ich weiter nach Fort William.

Den Campingplatz bei Fort William kannte ich noch vom letzen Jahr. Es gibt mehrere Areale, die für Zelte gedacht sind. Manche liegen aber am Hang und dort sollte man schauen, eine ebene Fläche zu finden. Wie letztes Jahr wählte ich eine Stelle, von der ich auf den Ben Nevis schauen konnte.

Dieses Jahr war dessen Gipfel aber von Wolken verborgen 😭. Ich baute mein Zelt auf und da ich mein Abendessen nicht im Regen kochen wollte, ging ich erstmal in das ‚Glen Nevis‘ ein Bier trinken. Das ist ein Pub/Restaurant neben dem Campingplatz. Ich widerstand der Versuchung hier etwas zu essen und lief dann zu meinem Zelt zurück.

Dabei sah ich diese Highland Cattles, die dieses Wetter scheinbar auch nicht mochten. Der Regen ließ nach, dafür tauchten dann die Midges wieder auf. Nach dem Abendessen saß ich noch etwas vor dem Zelt und beobachtete die Leute, wie sie mit der Mückenplage umgingen. Ein Teil versuchte ständig in Bewegung zu bleiben,die Anderen waren wohl gesalbt wie ich. Die Dritten waren vermummt und hier sah ich dann zu ersten Mal diese Netzhauben gegen die Midges.