Am letzten Samstag hatte ich die Gelegenheit an der Sternfahrt der IG/@igersfrankfurt teilzunehmen. Ich hatte mich bei dem Anmeldeschluss mit dem Datum vertan, konnte aber nachträglich noch einer der Gruppen beitreten. Dafür ein Danke an die Veranstalter @igersfrankfurt und Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (IG/@visitfrankfurt)!

Geplant waren drei Ausflüge: in den Spessart, nach Wiesbaden und in den Rheingau, sowie in den Taunus zur Saalburg und dem Hessenpark. Den Teilnehmern wurde auf Wunsch kostenlos eine RheinMainCard zur Verfügung gestellt. Mit dieser Karte kann man mit dem RMV 2 Tage durch das gesamte Rhein-Main-Gebiet unterwegs sein. Viele Museen gewähren eine Rabatt auf den Eintrittspreis. Da ich nicht in Frankfurt startete, nahm ich das Auto. Saalburg und Hessenpark sind so aus dem Rheingau in 50 Minuten zu erreichen.

Treffpunkt war 11:00 Uhr an dem Eingang der Saalburg. Leider fanden nicht alle den Weg und so waren es nur 8 IGers, die an der Führung teilnahmen. Da wir um 13:30 Uhr im Hessenpark erwartet wurden, konnte der Rundgang nicht zu lange dauern. Trotzdem waren die Informationen mehr als ausreichend und interessant.

Der Beginn der Rekonstruktion der Saalburg, die maßgeblich von Kaiser Wilhelm II. gefördert wurde, erfolgte ab dem Jahr 1897. Dabei wurde die Gebäude auf den historischen Fundamenten errichtet.

In dem Saalberg-Museum ist das Leben der Römer in den Kastellen nachgestellt. Das der einfachen Legionäre war hart und alles andere als komfortabel. Nicht alle erreichten das ersehnte Dienstende, das die Bürgerschaft und die Erlaubnis zu heiraten bedeutete. Die Offiziere der römischen Armee hatten einen höheren Lebensstandard, aber auch sie waren durch die Grenzbewachung des Limes im ständigen Einsatz.

Wir konnten bei der Führung die unterschiedlichen Unterkünfte, die Principia (Stabsgebäude) und die Aedes (Fahnenheiligtum) besichtigen. In der Aedes sind unterschiedliche Standarten ausgestellt, an denen u.a. die Truppenstärke erkennbar ist.

Im Prätorium, dem Wohngebäude des Kommandanten, ist heute das Institut und die Verwaltung untergebracht. Da Samstag war, konnte unsere kleine Gruppe das Gebäude und den Innenhof besuchen. Hier wurde ein Becken mit Mosaik rekonstruiert, bei dem auch der ursprüngliche Mörtel verwendet wurde. Leider verträgt sich dieser nicht mit dem Algenmittel, sodass das Becken ohne Wasser ist.
Die Führung war damit beendet und wir nahmen uns noch eine viertel Stunde Zeit für Fotos in der Kastell-Anlage, bevor wir zu dem 3,5 km entfernten Hessenpark aufbrachen.
Danke an das Saalburg-Museum und die Mitarbeitern, die uns führte, für den interessanten Einblick in die Welt der Römer.
Wir verließen die Saalburg durch die Porta Principalis Dextra, das ist das rechte Seitentor. Von hier führt ein Feldweg zu dem ausgeschilderten Weg zum Hessenpark. Wer ganz sicher gehen will, nimmt das Haupttor (Porta Praetoria), geht rechts um die Burg herum und findet hier schon die Wegweiser. Durch das linke Seitentor wäre es die kürzeste Strecke, aber das ist verschlossen.
Der Weg zum Hessenpark führt durch den kleinen Ort Obernhain, der einige reizvolle Motive für Bilder lieferte.

Wir kamen gegen 13:00 Uhr im Hessenpark an und konnten bis zum Beginn der Führung auf eigene Faust los. Ich war fasziniert von diesen alten Gebäuden mit ihrem Fachwerk. Alles war mit viel Liebe zum Detail restauriert. Ich bewegte mich immer weiter in den Hessenpark und hätte fast die Zeit vergessen.

Um 13:30 Uhr nahmen uns zwei Mitarbeiterinnen des Hessenparks in Empfang. Wir erhielten in einer Stunde eine informative Führung durch den Hessenpark, ohne die wir nicht soviel gesehen hätten. Zu den Highlights gehörten der Kolonialwaren-Laden, der Köhler mit dem Meiler, die Schule und die Kirche aus Niederhörlen. Die Gebäude sind nie mit den Gegenständen aus verschiedenen Epochen bestückt, sondern es wird immer ein definierter Zeitpunkt für die Einrichtung angegeben. Wenn einstige Bewohner Informationen zu den Häusern geben können, dann werden diese verwertet.

Bei Kaffee und Kuchen durften wir nach der Führung weitere Fragen stellen. Wer hätte gedacht, dass 130 Angestellte, 100 Ehrenamtliche und viele Freiberufler den Betrieb des Hessenparks ermöglichen. Insgesamt sind 109 historische Häuser in Hessen abgebaut und hier neu aufgestellt worden. Weitere 100 liegen bereit. Der Hessenpark hat ein eigenes Theaterensemble, das Aufführungen in und um die historischen Gebäude macht.
Nach der Führung zog ich noch eine Stunde alleine durch den Hessenpark. Ich wollte mir u.a. die alten Windmühlen anschauen, die wenigen Gebäude, die nicht aus Hessen stammen. Sie wurden von Norddeutschland hierher gebracht.
An dieser Stelle nochmals eine Dankeschön an den Hessenpark und die Mitarbeiter für die schönen Stunden.
Ich lief die 3,5 km zurück zur Saalburg. Es gibt aber auch einen Kulturbus, der die Strecke Bad Homburg->Saalburg->Hessenpark am Wochenende und an Feiertagen stündlich bedient.
Saalburg und Hessenpark sind zwei Ausflugsziele, die sich lohnen. Für die Saalburg sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen. Für den Hessenpark reicht wahrscheinlich ein ganzer Tag nicht.[:]