Die Kathedrale von Sevilla, auch bekannt als Kathedrale Santa María de la Sede, ist die Bischofskirche des Erzbistums Sevilla. Sie wurde in den Jahren von 1401 bis 1519 erbaut. Als Fundament dienten die Reste der arabischen Mezquita Mayor, die im 12.Jh. errichtet wurde.

Die Kathedrale ist das größte religiöse Gebäude Spaniens und die größte gotische Kirche weltweit. Sie hat eine Fläche von 116m x 76m und ihre Kuppel misst eine Höhe von 56m. Das mittlere ihrer 5 Kirchenschiffe ist 42m breit. Seit 1987 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.

1902 wurde an der Puerta de la Lonja ein Denkmal für Christoph Kolumbus mit dessen Sarkophag errichtet. Ob das Grabmal tatsächlich die Überreste Kolumbus' enthält ist unklar, da diese nach seinem Tod in Valladolid nach Sevilla, von dort jedoch nach Santo Domingo, dann nach Havanna und 1898 schließlich zurück nach Sevilla gebracht wurden. Der Sarg wird von vier Trägern gehalten, welche die vier Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra darstellen. Sie sollen die Reise der Überreste symbolisieren.

In der Kathedrale befindet sich - gegenüber dem Chor und von drei goldenen Schmuckgittern umgeben - die Capilla Mayor. Die Kapelle ist 23m breit und 20m hoch und umfasst 45 Relieffelder. Sie wurde zwischen 1482 und 1564 von verschiedenen Meistern errichtet.

Die Giralda ist der Glockenturm der Kathedrale und das Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich war der Turm das Minarett der Moschee und nur 70m hoch. Er wurde bei der Eroberung der Christen übernommen und auf 92m erhöht. Heute beträgt die Höhe insgesamt 104,5m. Eine Besonderheit des Turms ist der Aufstieg, der bis zur Höhe von 70 Metern keine Treppe, sondern eine Rampe ist, sodass man hinauf reiten konnte.

Den Namen Giralda verdankt der Turm einer 4 Meter hohen Bronzefigur, genannt Giraldillo, die die Inkarnation des christlichen Glaubens darstellt. Der Name leitet sich vom spanischen Wort girar ab, was drehen oder kreisen bedeutet, da sie sich im Wind drehen kann. Die 1500kg schwere Figur steht zurzeit an einem Eingang der Kathedrale, der Puerta del Bautismo. Sie wurde zu Restaurationszwecken durch eine etwas leichtere Kopie ersetzt.

Durch die Puerta del Perdón erreicht man den Orangenhof (Patio de los Naranjos). Früher war dies der Vorhof der Moschee, doch die achteckigen Brunnen stammen aus der gotischen Zeit. Wie schon der Name sagt, stehen dutzende Orangenbäume in diesem Hof.