Kloster Eberbach wurde im Jahre 1135 von dem Zisterzienser Bernhard von Clairvaux gegründet, der mit anderen Mönchen aus dem Burgund in den Rheingau kam. Nach einer alten Rheingauer Legende wurde das Klostergebiet durch einen wilden Eber abgegrenzt, der unerwartet aus dem Wald sprang. Daher erklärt sich der Name des Klosters und das Vorhandensein des Ebers in seinem Wappen.

1186 wurde das Kloster fertiggestellt und die romanische Basilika geweiht. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts kamen der Laienbrüderbau und das Hospital dazu. In der Mitte desselben Jahrhunderts wurde der Neubau der Klausur in Angriff genommen. Um 1500 wurde der Bibliotheksflügel als Fachwerkbau erstellt. In dieser Zeit wurde auch das Eberbacher Riesenfaß gefertigt. Dieses Faß war angeblich 8,50m lang und hatte einen Durchmesser von 2,70m. Es hatte ein Fassungsvermögen von mehr als 50000 Liter. Es wurde zum erstenmal mit dem Jahrgang von 1500 gefüllt.

Im Jahr 1730 richteten die Mönche von Kloster Eberbach einen Cabinet-Keller ein und bestückten ihn mit Weinen ab dem Jahrgang 1712. Die Weine lagerten dort im Schnitt 14 Jahre bevor sie von den Mönchen verkauft wurden. Das Weinprädikat Kabinett hat in dem Namen dieses Kellers seinen Ursprung.

Im Jahre 1803 wurde das Kloster säkularisiert und ging an den Herzog von Nassau. 1866 wurde es preußische und 1944 hessische Domäne.

Heute ist Kloster Eberbach Schauplatz vieler kultureller, kulinarischer und weinbaubezogener Veranstaltungen. So finden etwa die Riesling-Gala der Glorreichen Tage oder die Weinversteigerung der hessischen Staats- und VDP-Weingüter in den Räumen des Kloster einen passenden Rahmen.

In der Klosteranlage wurden die Innenaufnahmen zu dem Film 'Der Name der Rose' gedreht, der auf dem gleichnamigen Roman von Umberto Eco basiert. Für die Außenaufnahmen wurde in Italien ein Kloster nachgebaut.